Mittwoch, 8. Juni 2011

Flamencoabend mit RAFAEL CORTÉS Y COMPAŇIA - „Spanische Woche“ - 3spaña

In der restlos ausverkauften Bleckkirche, der ältesten Kirche Gelsenkirchens (1735), feierte ein begeistertes Publikum seinen Star. Als Überraschungsgast des Abends trat erstmalig Rafael‘s Tochter öffentlich auf, welche gefühlvoll ein Stück für ihren stolzen Herrn Papa zum Vatertag sang und fortan bestimmt noch öfter die Bühne betritt.
Die Compañia setzte sich zusammen aus:
  • Rafaela Escoz - Baile (Tanz)
  • David Bravo - Percussion
  • Fali Cortés – Gitarre (Sohn von Rafael Cortéz)
  • Juanfe Luengo -  Gitarre
  • Miguel Sotelo - Gesang

Der in Gelsenkirchen geborene und in Essen aufgewachsene Künstler trat damit erneut im Rahmen der „Spanischen Woche“ auf. Mit einem Solostück eröffnete er das Konzert und von Stück zu Stück kam immer ein weiterer Künstler seiner Gruppe hinzu.

Rafael Cortés y Compañia

Cortés saß meist hochkonzentriert und mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl und zeigte dem Publikum was aus technischer Sicht einer Gitarre maximal zu entlocken ist. Während des Spiels schenkte er seinen Musikern ab und zu ein Lächeln und war danach wieder ganz in sein Spiel vertieft.
Nicht ohne Grund ist er einer der gefragtesten Gitarristen der deutschen Flamencoscene und auch in Europa sehr gefragt. Immer bestrebt eigene Einflüsse in seiner Musik zu verarbeiten und neue Wege auszuloten, denn er will keine der vielen „Paco de Lucía“-Kopien sein. Ich denke, dass dies auch wichtig ist, denn auch außerhalb Andalusiens sollte sich der Flamenco durch multikulturelle Einflüsse weiterentwickeln und diese Musik bereichern, damit er nicht künstlich konserviert wird.

Trotzdem wollte bei mir der Funke, dieser so leidenschaftlichen Musik, anfangs nicht so recht überspringen. Forderte hier die Technik zu Lasten der Interpretation ihren Preis? Der Großteil des Publikums erlebte dies wohl anders. Ebenso Jesus, ein junger, ehrgeiziger Flamenco-Gitarrist, welcher jeden der komplexen und schnellen Gitarrengriffe in sich aufsog und mir in der Pause sagte:“ Um so perfekt spielen zu können muss man sich als Musiker in höchstem Maße konzentrieren. Ich kenne Rafael persönlich und weiß, dass er im Spiel nahezu alles um sich herum ausblendet und nur auf das Wesentliche konzentriert. Er ist eines meiner großen Vorbilder“.

Nachdem Rafaela Escoz, ebenfalls aus Essen stammend, die Bühne betrat und die  Musik in ihrem feurigen und ausdrucksstarken Tanz umsetzte, wurde das Konzert stimmig. Sie war für mich das bis dahin „fehlende Glied“, oder das “Pünktchen auf dem I“.
Rafael Cortés y Compañia

Nach mehreren Zugaben bedankte sich das überaus zufriedene Publikum mit stehendem Beifall und verabschiedete sich mit der Hoffnung auf ein Folgekonzert im nächsten Jahr.


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